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news • May 14th, 2025

Die Kochlehre boomt!

Verfolgt man die Nachrichten, fürchtet man, dass es bald keine Gastronomie mehr gibt, so schlimm ist der Mangel an Mitarbeiter:innen und an jungen Menschen, die in Restaurants arbeiten wollen. Aber das ist nur die halbe Wahrheit, denn es gibt fantastische Beweise, dass es auch anders geht. Die Köche der 43 Betriebe der Vereinigung JRE Österreich (Jeunes Restaurateurs) engagieren sich persönlich für die Ausbildung motivierter Schüler:innen, denn sie wissen – eine fundierte Ausbildung und inspirierende Vorbilder sind die Grundlage für die nächste Gastgeber-Generation.

Besonders eng ist die Zusammenarbeit etwa mit der Tourismusschule Bad Hofgastein, wo ein eigener Ausbildungszweig mit dem Titel „Meisterklasse Kulinarik“ angeboten wird. Hier erlernen Schüler und Schülerinnen nicht nur das Kochen und den Service, sondern erhalten auch Spezialausbildungen in Wein und in Sachen Käse, lernen aber auch über Lifestyle und Inszenierung der Gastronomie.

„Dieser Zweig ist immer überbucht.“, erzählt Direktorin Maria Wiesinger, „Wir können gar nicht alle Schüler:innen aufnehmen, die sich dafür interessieren.“ Warum das so ist? „Wir haben eine Kooperation mit den JRE, und das macht es extrem attraktiv, ganz eng mit den Stars der heimischen Restaurantszene zusammenzuarbeiten, von ihnen Handgriffe zu erlernen, ihre Erfolgsgeschichte zu hören und von ihnen inspiriert zur werden.“

Begonnen hat die Kooperation im Jahr 2017. Die Idee brachte Andreas Döllerer, damals Präsident der JRE und selbst Absolvent der Tourismusschule Bad Hofgastein. Was daraus entstand, ist wirklich einmalig: Jeden Montag kommt ein anderes JRE-Mitglied direkt in die Schule und trainiert ein besonderes Thema mit den Schüler:innen. Zuletzt waren das zum Beispiel Hannes Müller (Forelle, Weissensee) der über sein Steckenpferd Süßwasserfische referierte. Jeremias Rieszler (Walserstuba, Kleinwalsertal) analysierte „Food Waste“, ein besonders aktuelles Thema, mit der Klasse. Lukas Kienbauer (Lukas, Schärding) brachte den SchülerInnen die Herstellung von Sushi bei, mit Markus Sattler (Sattlerhof, Südsteiermark) gings um die Kunst des Fermentierens. Dazu kommen noch zahlreiche Ausflüge und Exkursionen.

„Gut die Hälfte, eher zwei Drittel, unserer Absolvent:innen bleiben auch später tatsächlich in der Branche“, freut sich Direktorin Maria Wiesinger.Die meisten ziehen dann auf Lehr- und Wanderjahre ins Ausland und holen sich noch weitere Inspirationen, bevor sie entweder den Familienbetrieb übernehmen oder sich selbständig machen und Betriebe eröffnen. Wir haben eigentlich ausschließlich sehr weltoffene und dynamische junge Leute in diesem Lehrgang. Es ist eine wirkliche Freude, sie auszubilden.“ Burschen und Mädchen belegen übrigens je zur Hälfte den Lehrgang.

Andreas Döllerer mit der TS Bad Hofgastein bei Miele